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Bildnis des Johannes Oporinus
  • Bildnis des Johannes Oporinus, um 1580–1587
Portrait of Johannes Oporinus
Portrait de Johannes Oporinus
  • Öl auf Holz
  • 65.5 x 52.5 cm
  • Nicht bezeichnet. Beschriftet oben links: ANNO DOMINI 1567 MENSE SEPTEMBRI; ÆTATIS SUÆ PROPE .60.; dazwischen das Druckersignet (Medaillon mit Arion mit Fiedel, der auf einem Delphin/Seeschlange übers Meer fährt) mit der Umschrift: ARION. FATA VIAM INVENIVNT. INVIA VIRTVTI NVLLA EST VIA
  • Kunstmuseum Basel, Amerbach-Kabinett 1662
  • Inv. 1902
Johannes Herbst (1507–1568), Sohn des Malers Hans Herbst, besser bekannt als Johannes Oporinus, machte sich als Drucker in universitären Kreisen einen Namen. Ein Jahr vor seinem Tod, 1567, heiratete er in vierter Ehe Faustina Amerbach, die Schwester von Basilius Amerbach. Aus ihrem Nachlass gelangte das Porträt in das 1662 von der Universität erworbene Amerbach-Kabinett.
Das Bild wird heute im allgemeinen Hans Bock zugeschrieben, was jedoch vor allem aufgrund der Inschrift mit Jahreszahl 1567 strittig ist, da Bock erst 1571 als Geselle von Hans Hug Kluber in Basel nachweisbar ist. Am wahrscheinlichsten ist daher eine postume Entstehung des Bildnisses ab den 1580er Jahren. Die dünne Grundierung der Malerei, die die Holzmaserung durchscheinen lässt, erinnert etwa an Bocks ebenfalls postumes Porträt des Theodor Zwinger (Inv. 1877), der übrigens der Neffe von Oporinus war.
Ein Holzschnitt im 1587 bei Nikolaus Reusner in Strassburg erschienenen "Contrafacturbuch" zeigt in Haltung, Kleidung und den Attributen Brief und Schriftrolle denselben Porträttypus. Höchstwahrscheinlich war es das vorliegende Gemälde, welches dem Holzschnitt als Vorlage diente, womit ein terminus ante quem von 1587 für dessen Entstehung angesetzt werden kann.
Literatur- Catalog der öffentlichen Kunstsammlung der Stadt Basel, 3. Aufl. (1. Aufl. 1849, 2. Aufl. 1850), Basel: C. Detloff, 1852, S. 37

- Eduard His-Heusler: Hans Bock. Der Maler, in: Basler Jahrbuch, 1892, S. 136–164, S. 144–145

- Berthold Haendcke: Die Schweizerische Malerei im XVI. Jahrhundert diesseits der Alpen und unter Berücksichtigung der Glasmalerei, des Formschnittes und des Kupferstiches, Aarau: H. R. Sauerländer & Co., 1893, S. 227

- Paul Ganz und Emil Major: Die Entstehung des Amerbach'schen Kunstkabinets [sic] und die Amerbach'schen Inventare, in: Öffentliche Kunstsammlung in Basel, Jahresbericht 1906, Nr. 59, N.F. 3, Basel: Birkhäuser, 1907, S. 64

- Elisabeth Landolt: Das Amerbach-Kabinett und seine Inventare, in: Sammeln in der Renaissance. Das Amerbach-Kabinett. Beiträge zu Basilius Amerbach, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Basel, 21. Apr. – 21. Juli 1991, Basel: Öffentliche Kunstsammlung, 1991, S. 73–303, S. 180 und Anm. 60, S. 196, S. 287–288