Kunstmuseum Basel - Museum für Gegenwartskunst - Sammlung Online

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Die Flucht nach Ägypten (Fragment)
  • Michael Pacher (oder Werkstatt / or workshop)
    Pfalzen (damals Tirol) 1430–1498 Salzburg
  • Die Flucht nach Ägypten (Fragment), um 1495–1500
The Flight into Egypt (Fragment)
La fuite en Égypte (fragment)
  • Mischtechnik auf Eichenholz
  • 51.7 x 46 cm
  • Nicht bezeichnet
  • Kunstmuseum Basel, Schenkung der Prof. J.J. Bachofen-Burckhardt-Stiftung 2015
  • Inv. 1380
Die aus einer Darstellung der Flucht nach Ägypten herausgetrennte Figurengruppe von Maria und Jesuskind gilt trotz des schlechten Zustands der Malerei seit ihrer Einführung in die kunsthistorische Literatur als Werk Michael Pachers bzw. seiner Werkstatt. Eine Datierung in die späten 1490er Jahre überwiegt dabei, was auch stilistisch überzeugt.
Nach Demus ist das Basler Fragment als Predellenflügel des Hochaltars der ehemaligen Salzburger Stadtpfarrkirche (heute Franziskanerkirche) zu rekonstruieren, des grössten Altars der Werkstatt, über dessen Ausführung Pacher 1498 verstarb und der 1709 abgebrochen wurde (zur Rekonstruktion Demus 1954). Der Altarzusammenhang wird von Wood 1988 jedoch angezweifelt, da die übrigen vier von Demus identifizierten Fragmente im Unterschied zur Basler Tafel durchweg auf Zirbelholz gemalt sind. Madersbacher 2015 verortet die Tafel erneut als Teil der Innenseite eines Predellenflügels des Salzburger Hochaltars, wenn er die Ausführung auch einem Mitarbeiter Pachers im Rahmen dieses gewaltigen Altarprojektes zuschreibt. Da es sich bei den vier erhaltenen Fragmenten aus Zirbelholz um Teile der Altarflügel handle, könne die Predella durchaus aus anderem Holz bestehen, wenn auch Eiche selbst für Salzburg ungewohnt wäre. Für dieses Argument spräche, dass die Predellen laut Quellen bei Pachers Tod noch nicht ganz vollendet und somit eher spät während seiner Anwesenheit 1495-98 in Salzburg entstanden waren. Die Flügel ihrerseits entstanden wohl bereits in seiner Südtiroler Werkstatt in Bruneck ab Mitte der 1480er Jahren, wo die Verarbeitung von Zirbelholz im Gegensatz zu Salzburg üblich war.
Literatur- Paul Ganz: Die Prof. J.J. Bachofen-Burckhardt-Stiftung, in: Öffentliche Kunstsammlung in Basel, Jahresbericht 1913, Nr. 66, N.F. 10, Basel: Birkhäuser, 1914, S. 41–89, S. 48, 66, 87, Nr. 292

- Wilhelm Suida: Aus dem Kreise des Michael Pacher, in: Belvedere, 1, 1922, S. 34–40, S. 38–39, Abb. Tf. XIV

- Otto Pächt: Österreichische Tafelmalerei der Gotik, Augsburg: Benno Filser, 1929, S. 79

- Eberhard Hempel: Michael Pacher, Wien, 1931, S. 58, Abb. LII

- Alfred Stange: Deutsche Malerei der Gotik, 11 Bde., Berlin/München, 1934–1961, S. Bd. 10, 169, Abb. 262

- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Führer durch das Kunstmuseum, St. Albangraben 16, [Basel]: [s. n.], [1936], S. (n. p., Hauptgeschoss, Altdeutsche Meister der Bachofensammlung)

- Meisterwerke aus den Kunstmuseen Basel und Bern, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Bern, mit Beiträgen von Conrad von Mandach und Georg Schmidt, 2. verb. Aufl. mit Nachtrag, Kunstmuseum Bern, 1940, S. 31, Nr. 20

- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog 1946, Basel: Öffentliche Kunstsammlung, 1946, S. 24

- Gotik in Tirol. Malerei und Plastik des Mittelalters, Ausst.-Kat. Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, 24. Juni – 30. Sept. 1950, Innsbruck 1950, S. 39, Nr. 91

- Otto Demus: Studien zu Michael Pachers Salzburger Hochaltar, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, 16, 1954, S. 87–118, S. 90, 100, 115, Abb. 76

- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog. 1. Teil. Die Kunst bis 1800. Sämtliche ausgestellten Werke, Basel, 1957, S. 26, Abb. S. 26

- Marco Rosci: Una "Santa Margherita" della cerchia di Michele Pacher, in: Cultura Atesina, 13, 1959, S. 128–130, S. 129–130, Abb. 4

- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog. 1. Teil. Die Kunst bis 1800. Sämtliche ausgestellten Werke, Basel, 1966, S. 26, Abb. S. 26

- Nicolò Rasmo: Michael Pacher, München: C.H. Beck, 1969, S. 184, 186, 189, 191–192, Abb. 120

- Christopher S. Wood: Michael Pacher and the Fate of the Altarpiece in Renaissance Germany, in: Res, 15 Spring, 1988, S. 89–104, S. 95, Anm. 28

- Michael Pacher und sein Kreis. Ein Tiroler Künstler der europäischen Spätgotik 1498–1998, Ausst.-Kat. Neustift, Augustiner-Chorherrenstift, 1989, S. 207 (Lukas Madersbacher)

- Giorgio Bonsanti: Aggiornamenti su Michael Pacher, in: Paragone 63/747, 3. Folge, 103, Mai 2012, S. 2–30, S. 16

- Madersbacher, Lukas: Michael Pacher. Zwischen Zeiten und Räumen, Bozen: Athesia-Tappeiner Verlag in Kooperation mit Deutscher Kunstverlag, Berlin/München, 2015, S. 280-301, 322, Abb. 308, S. 299