Kunstmuseum Basel - Museum für Gegenwartskunst - Sammlung Online

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Die Geburt Mariens
  • Hans Fries
    Freiburg im Üechtland um 1460–nach 1523 Bern
  • Die Geburt Mariens, 1512
  • Tafel aus dem unteren Register der linken Flügelaussenseite eines Marienaltars
Birth of the Virgin
Panel of the lower register of the left wing's outer side of an altarpiece dedicated to Saint Mary
La naissance de la Vierge
Panneau du registre inférieur de l'extérieur du volet gauche d'un retable marial
  • Tempera auf mit Leinwand kaschiertem Nadelholz
  • 107 x 64.5 cm
  • Monogrammiert auf dem Sockel der rechten Säule: H F, dazwischen die Hausmarke von Hans Fries
  • Kunstmuseum Basel, Museum Faesch 1823
  • Inv. 228
Die Tafel bildete ursprünglich mit Inv. 230 (Die Rückkehr aus Ägypten) zusammen die Vorder- und Rückseite einer Tafel. Diese gehörte zu einem 1512 datierten Marienzyklus von Hans Fries, von dem sich neun Gemälde erhalten haben: sechs davon im Kunstmuseum Basel (Inv. 226–231), zwei im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (GM 338, GM 339) und eines in der Hamburger Kunsthalle (Inv. Nr. 750).
Sie schmückten offenbar die beiden Flügel eines Retabels, dessen verschollener Mittelteil vermutlich aus einer gemalten Darstellung der Geburt Christi oder der Anbetung der Könige bestand. Nach Paul Ganz (1952), der als erster eine Rekonstruktion versuchte, zeigte jeder der beiden Flügel aussen und innen je vier Szenen in zwei Registern. Vom linken Flügel fehlen ein Aussen- und ein Innenbild, alle anderen sind im Kunstmuseum erhalten (Aussenseite: Joachim und Anna wählen ein Opferlamm, Joachim und Anna an der Goldenen Pforte, Geburt Mariens / Innenseite: Heimsuchung, Rückkehr aus Ägypten, Der zwölfjährige Jesus im Tempel). Vom rechten Flügel fehlen zwei Aussen- und drei Innenbilder. Die erhaltenen Tafeln befinden sich in Nürnberg (Tempelgang Mariens und Vermählung von Maria und Joseph) und in Hamburg (Marienkrönung).
Das Retabel war auf der Aussenseite signiert und datiert: Auf dem rechten Arkadensockel unserer Tafel ist das Monogramm HF mit der Hausmarke von Hans Fries zu lesen, während auf der Nürnberger Tafel mit dem Tempelgang Mariens auf dem linken Arkadensockel das Datum 1512 verzeichnet ist. Wie die illusionistische Wiedergabe eines Berner Batzens vermuten lässt, einer Münze, die hier auf der Mariengeburt am vorderen rechten Bildrand in den Schlitz zwischen Tafel und Rahmen geklemmt zu sein scheint, ist der Altar möglicherweise bereits in Bern entstanden, obwohl Hans Fries dort erst 1518 dokumentiert ist.
Literatur- Berthold Haendcke: Die Schweizerische Malerei im XVI. Jahrhundert diesseits der Alpen und unter Berücksichtigung der Glasmalerei, des Formschnittes und des Kupferstiches, Aarau: H. R. Sauerländer & Co., 1893, S. 122–123

- Öffentliche Kunstsammlung in Basel. Catalog der Gemälde, Handzeichnungen und plastischen Werke, Basel: Schweighauser, 1898, S. 41, Nr. 49

- Emil Major: Das Fäschische Museum und die Fäschischen Inventare, in: Öffentliche Kunstsammlung Basel, Jahresbericht 60, N.F. 4, 1907, Basel: Birkhäuser, 1908, S. 1–69, S. 47, Nr. 11

- Öffentliche Kunstsammlung in Basel, Katalog, Basel: Birkhäuser, 1908, S. 51, Nr. 228

- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog, 3. Aufl., Basel: Birkhäuser, 1910, S. 51

- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog, 4. überarb. Aufl., Basel: Birkhäuser, 1926, S. 44

- Anna Kelterborn-Hämmerli: Die Kunst des Hans Fries. Dissertation Universität Freiburg i. Ü., Strassburg: J. H. Ed. Heitz, 1927, S. 71–72, 85–87, Abb. Tf. XX

- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Führer durch das Kunstmuseum, St. Albangraben 16, [Basel]: [s. n.], [1936], S. n. p., Hauptgeschoss, Saal des späten 15. und beginnenden 16. Jh.

- Meisterwerke aus den Kunstmuseen Basel und Bern, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Bern, mit Beiträgen von Conrad von Mandach und Georg Schmidt, 2. verb. Aufl. mit Nachtrag, Kunstmuseum Bern, 1940, S. 32, Nr. 23

- L'art suisse des origines à nos jours, Ausst.-Kat. Musée d'art et d'histoire, Genf, 1943, mit Beiträgen von Waldemar Deonna, Genève: Imprimerie Albert Kundig, 1943, S. 70, Nr. 597

- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog 1946, Basel: Öffentliche Kunstsammlung, 1946, S. 25

- Paul Leonhard Ganz: Die Malerei des Mittelalters und des XVI. Jahrhunderts in der Schweiz, Basel: Birkhäuser, 1950, S. 125

- Paul Leonhard Ganz: Der Marienaltar von Hans Fries. Ein Rekonstruktionsversuch, in: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 13, Basel: Birkhäuser, 1952, S. 103–111, Abb. Tf. 37c

- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog. 1. Teil. Die Kunst bis 1800. Sämtliche ausgestellten Werke, Basel, 1957, S. 32, Abb. S. 32

- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog. 1. Teil. Die Kunst bis 1800. Sämtliche ausgestellten Werke, Basel, 1966, S. 30, Abb. S. 30

- Jörg Huber: Im Spannungsfeld. Zwischen Kirche und Welt. Von den Anfängen bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert (Schweizer Malerei von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. Bd. I), Glattbrugg/Zürich: Verlagsgesellschaft Beobachter AG, 1985, Abb. S. 15

- Christian Geelhaar: Kunstmuseum Basel. Die Geschichte der Gemäldesammlung und eine Auswahl von 250 Meisterwerken, Basel: Verein der Freunde des Kunstmuseums Basel und Zürich: Eidolon, 1992, S. 30, Abb. 17, S. 42

- Hans Fries. Ein Maler an der Zeitenwende. Museum für Kunst und Geschichte Freiburg 2001, Hrsg. Verena Villiger und Alfred A. Schmid, mit Beiträgen von Nott Caviezel, Raoul Blanchard, Kathrin Utz Tremp und Ivan Andrey, Zürich: Neue Zürcher Zeitung, 2001, S. 193–195, Nr. 13c, Abb. 170

- Fribourg au temps de Fries. Urbanisme, Culture, Politique et Religion, Hrsg. Musée d'Art et d'Histoire Fribourg, Fribourg: Méandre Éditions, 2003, S. 52 mit Abb.

- Gian Casper Bott: Kunstmuseum Basel (Museen der Schweiz), Genève: Stiftung BNP Paribas Schweiz und Zürich: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, 2004, S. 16, Nr. 8, Abb. S. 16

- Remigius Sebastian Faesch und André Salvisberg: Das Museum Faesch. Eine Basler Kunst- und Raritätensammlung aus dem 17. Jahrhundert, Basel: Christoph Merian, 2005, S. 61, Nr. 30

- Die Magie der Dinge. Stilllebenmalerei 1500–1800, Ausst.-Kat. Städel Museum, Frankfurt a. M., 20. März – 17. Aug. 2008; Kunstmuseum Basel, 7. Sept 2008 – 4. Jan. 2009, Hrsg. Jochen Sander, Ostfildern: Hatje Cantz Verlag, 2008, S. 2 (Supplement), Nr. 3a, Abb. S. 3