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- Hans Holbein d. J.
Augsburg um 1497/98–1543 London - Die Passion Christi: Gebet am Ölberg, Gefangennahme, Christus vor Kaiphas, Geisselung (oberes Register); Dornenkrönung, Kreuztragung, Kreuzigung, Grablegung (unteres Register), um 1524/26
- Aussenseite eines Flügelaltars
- Öl auf Lindenholz
- 149.5 x 124 cm
- Nicht bezeichnet. Dreisprachiger Kreuztitulus mit:IH[ESV]S NAZAR[ENVS] . R[E]X IV ...
- Kunstmuseum Basel, Geschenk der Basler Regierung 1770
- Inv. 315
The Passion of Christ: Agony in the Garden, Capture of Christ, Christ before Kaiphas, Flagellation, Crowning with Thorus, Christ Carrying the Cross, Crucifixion, Entombment
Outer side of a Winged Altarpiece
La Passion du Christ: Au jardin des oliviers, L’arrestation du Christ, Le Christ devant Caïphe, La flagellation, Le couronnement d’épines, Le portement de croix, La crucifixion, La mise au tombeau
Extérieur d'un retable à volets
Outer side of a Winged Altarpiece
La Passion du Christ: Au jardin des oliviers, L’arrestation du Christ, Le Christ devant Caïphe, La flagellation, Le couronnement d’épines, Le portement de croix, La crucifixion, La mise au tombeau
Extérieur d'un retable à volets
Die vier extrem hochrechteckigen, jeweils mit zwei Szenen übereinander gefüllten Tafeln bildeten ursprünglich die zwei Flügel eines Wandelaltars. Ihre originalen Rückseiten weisen eine Bemalung mit unregelmässigen blauen Feldern sowie Buchstaben als Versatzmarken auf, was den Schluss zulässt, dass auf den ehemaligen Innenseiten ursprünglich Flachreliefs angebracht waren (die blauen Flächen im Zusammenhang mit Landschaftsszenen auf den Reliefs als Himmel zu lesen). Aufgrund der ungewöhnlichen Form des Retabels mit segementbogenförmigem Abschluss konnte es einem überlieferten Standort zugewiesen werden: Eine 1892 freigelegte, heute jedoch wieder verschlossene Altarnische in der Südostecke des Grossen Kreuzgangs am Basler Münster passt von den Abmessungen und von der Form des oberen Abschlusses her. An diesen Ort hatte Maria Zscheckenbürlin, die Witwe des Basler Ratsherrn Morand von Brunn, in ihrem Testament vom 23.12.1514 einen Altar gestiftet, der "mit einer geschnittenen Tafel zierlich versehen" werden sollte (Lindemann 1998, S. 221). Zscheckenbürlins Grablege befand sich im Nachbarjoch neben der Nische. Spätgotisches Stabwerk zu beiden Seiten der Nische beengt die räumliche Situation; es ist daher möglich, dass aus diesem Grund die Flügel in sich noch einmal in der vertikalen Achse gefaltet werden konnten, was dem ungewöhnlichen Zuschnitt der Tafeln erklären würde. Johann Jakob Huber erwähnt 1770 nicht nur ihre Herkunft aus dem Münster, sondern erklärt, sie wären "wie eine spanische Wand zusammengelegt"(Lindemann 1998, S. 219, 222).
Aus einer Änderung des Zscheckenbürlinschen Testaments vom 22.6.1518 geht hervor, dass das Altarretabel zwischenzeitlich aufgestellt, aber noch nicht gefasst und bemalt worden war (Sander 2005, S. 207). 1518 wird nämlich für den Fall, dass Zscheckenbürlin selbst dies zu Lebzeiten nicht mehr schaffen würde, verfügt, die Erben sollten diese Arbeiten ausführen lassen. Testamentszusätze von 1523 und vom 12.2.1524 bekräftigen ausdrücklich die Gültigkeit der Verfügung von 1518 in dieser Hinsicht und schweigen sich ansonsten über den Fortgang der Arbeiten aus. Die Teilungsurkunde der Erbschaft vom 5.1.1527 erwähnt dann jedoch weder den Altar noch etwaige für ihn entstandene Unkosten. Somit müsste die Vollendung und damit auch die Bemalung der Flügelaussenseiten doch noch von Maria Zscheckenbürlin selbst in ihren letzten Lebensjahren, also zwischen Februar 1524 und ihrem Tod Ende 1526 beauftragt worden sein.
Zu einem unbekannten Zeitpunkt vor 1642 sind die Altarflügel in die Ratskapelle verbracht worden, wo sie bis zur Schenkung an die Öffentlichen Kunstsammlungen 1770 als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vielfach dokumentiert sind.
Aus einer Änderung des Zscheckenbürlinschen Testaments vom 22.6.1518 geht hervor, dass das Altarretabel zwischenzeitlich aufgestellt, aber noch nicht gefasst und bemalt worden war (Sander 2005, S. 207). 1518 wird nämlich für den Fall, dass Zscheckenbürlin selbst dies zu Lebzeiten nicht mehr schaffen würde, verfügt, die Erben sollten diese Arbeiten ausführen lassen. Testamentszusätze von 1523 und vom 12.2.1524 bekräftigen ausdrücklich die Gültigkeit der Verfügung von 1518 in dieser Hinsicht und schweigen sich ansonsten über den Fortgang der Arbeiten aus. Die Teilungsurkunde der Erbschaft vom 5.1.1527 erwähnt dann jedoch weder den Altar noch etwaige für ihn entstandene Unkosten. Somit müsste die Vollendung und damit auch die Bemalung der Flügelaussenseiten doch noch von Maria Zscheckenbürlin selbst in ihren letzten Lebensjahren, also zwischen Februar 1524 und ihrem Tod Ende 1526 beauftragt worden sein.
Zu einem unbekannten Zeitpunkt vor 1642 sind die Altarflügel in die Ratskapelle verbracht worden, wo sie bis zur Schenkung an die Öffentlichen Kunstsammlungen 1770 als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vielfach dokumentiert sind.
Literatur- Öffentliche Kunstsammlung in Basel. Catalog der Gemälde, Handzeichnungen und plastischen Werke, Basel: Schweighauser, 1898, S. 34, Nr. 14
- Öffentliche Kunstsammlung in Basel, Katalog, Basel: Birkhäuser, 1908, S. 70, Nr. 315
- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog, 3. Aufl., Basel: Birkhäuser, 1910, S. 70
- Paul Ganz: Aus dem Geschenkbuch der Öffentlichen Kunstsammlung, in: Öffentliche Kunstsammlung in Basel, Jahresbericht 1912, Nr. 65, N.F. 9, Basel: Birkhäuser, 1913, S. 30–74, S. 50
- Paul Ganz: Meisterwerke der Öffentlichen Kunstsammlung in Basel (Meisterwerke der bedeutendsten Galerien Europas. Band X), München: Franz Hanfstaengl, 1924, S. 254, Abb. S. 67-75
- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog, 4. überarb. Aufl., Basel: Birkhäuser, 1926, S. 60
- Heinrich Alfred Schmid: Alte Meister der Basler Kunstsammlung, Hrsg. Emil Schaeffer, Zürich: Orell Füssli Verlag, 1930, S. 18, Nr. 41, 42, 43, mit Abb. (Ausschnitt)
- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Führer durch das Kunstmuseum, St. Albangraben 16, [Basel]: [s. n.], [1936], S. n. p., Hauptgeschoss, Holbeinsaal
- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog 1946, Basel: Öffentliche Kunstsammlung, 1946, S. 30
- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog. 1. Teil. Die Kunst bis 1800. Sämtliche ausgestellten Werke, Basel, 1957, S. 86, Abb. S. 86
- Hans Reinhardt: Das Abendmahl nach Leonardo da Vinci in der Basler Kunstsammlung, ein Werk Hans Holbeins d. Ä., in: ZAK 18, 1958, S. 189–193, S. 190, Abb. Tf. 72.3 und 4 (Detail)
- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog. 1. Teil. Die Kunst bis 1800. Sämtliche ausgestellten Werke, Basel, 1966, S. 84, Abb. S. 84
- John Rowlands: Holbein. The paintings of Hans Holbein the Younger, Oxford: Phaidon, 1985, S. 62f, 131, Nr. 19
- Christian Geelhaar: Kunstmuseum Basel. Die Geschichte der Gemäldesammlung und eine Auswahl von 250 Meisterwerken, Basel: Verein der Freunde des Kunstmuseums Basel und Zürich: Eidolon, 1992, S. 24–25, Abb. 37, S. 58
- Oskar Bätschmann und Pascal Griener: Hans Holbein, Köln: DuMont, 1997, S. 49–53
- Was man selten ansieht: Rückseiten, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Basel, 26. Sept. 1998 – 10. Jan. 1999, bearb. von Bernd Wolfgang Lindemann (Ins Licht gerückt 4), Basel: Kunstmuseum, 1998, S. 28–31, Nr. 4
- Bernd Wolfgang Lindemann: Die Passionstafeln von Hans Holbein dem Jüngeren, in: ZAK 55, 1998, S. 219–226
- Stephanie Buck: Hans Holbein 1497/98–1543 (Meister der deutschen Kunst), Köln: Könemann, 1999, S. 38–41
- Painting on light. Drawings and stained glass in the age of Dürer and Holbein, Ausst.-Kat. The J. Paul Getty Museum, Los Angeles, 11. Juli – 24. Sept. 2000; The Saint Louis Art Museum, St. Louis, 4. Nov. 2000 – 7. Jan. 2001, mit Beiträgen von Barbara Butts und Lee Hendrix, Los Angeles: The J. Paul Getty Trust, 2000, S. 309, Abb. 99
- Gian Casper Bott: Kunstmuseum Basel (Museen der Schweiz), Genève: Stiftung BNP Paribas Schweiz und Zürich: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, 2004, S. 22–23, Nr. 20, Abb. S. 23 (Grabtragung)
- Jochen Sander: Hans Holbein d. J. Tafelmaler in Basel 1515–1532, München: Hirmer, 2005, S. 48f, 204–215, 433–435
- Hans Holbein d. J. – Die Jahre in Basel 1515–1532, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Basel, 1. Apr. – 2. Juli 2006, mit Beiträgen von Christian Müller und Stephan Kemperdick u. a., Hrsg. Kunstmuseum Basel, München: Prestel Verlag, 2006, S. 324–327, Nr. 104, Abb. S. 327
- Jeanne Nuechterlein: Translating Nature into Art. Holbein, the Reformation, and Renaissance rhetoric, The Pennsylvania State University Press, 2011, S. 42, 71, Abb. 22
- Archäologie des Heils. Das Christusbild im 15. und 16. Jahrhundert, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Basel, 10. Sept. 2016 – 8. Jan. 2017, mit Beiträgen von Bodo Brinkmann, Katharina Georgi und Andreas Rüfenacht, Lindenberg i. Allgäu: Kunstverlag Josef Fink, 2016, S. 91, 93–94, 113, 178, Abb. 92, 115 (Detail)
- Susan Foister: The German Paintings before 1800, London: National Gallery, 2024, S. 415, Nr. NG 1314, Abb. S. 415, Nr. 50
- Öffentliche Kunstsammlung in Basel, Katalog, Basel: Birkhäuser, 1908, S. 70, Nr. 315
- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog, 3. Aufl., Basel: Birkhäuser, 1910, S. 70
- Paul Ganz: Aus dem Geschenkbuch der Öffentlichen Kunstsammlung, in: Öffentliche Kunstsammlung in Basel, Jahresbericht 1912, Nr. 65, N.F. 9, Basel: Birkhäuser, 1913, S. 30–74, S. 50
- Paul Ganz: Meisterwerke der Öffentlichen Kunstsammlung in Basel (Meisterwerke der bedeutendsten Galerien Europas. Band X), München: Franz Hanfstaengl, 1924, S. 254, Abb. S. 67-75
- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog, 4. überarb. Aufl., Basel: Birkhäuser, 1926, S. 60
- Heinrich Alfred Schmid: Alte Meister der Basler Kunstsammlung, Hrsg. Emil Schaeffer, Zürich: Orell Füssli Verlag, 1930, S. 18, Nr. 41, 42, 43, mit Abb. (Ausschnitt)
- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Führer durch das Kunstmuseum, St. Albangraben 16, [Basel]: [s. n.], [1936], S. n. p., Hauptgeschoss, Holbeinsaal
- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog 1946, Basel: Öffentliche Kunstsammlung, 1946, S. 30
- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog. 1. Teil. Die Kunst bis 1800. Sämtliche ausgestellten Werke, Basel, 1957, S. 86, Abb. S. 86
- Hans Reinhardt: Das Abendmahl nach Leonardo da Vinci in der Basler Kunstsammlung, ein Werk Hans Holbeins d. Ä., in: ZAK 18, 1958, S. 189–193, S. 190, Abb. Tf. 72.3 und 4 (Detail)
- Öffentliche Kunstsammlung Basel. Katalog. 1. Teil. Die Kunst bis 1800. Sämtliche ausgestellten Werke, Basel, 1966, S. 84, Abb. S. 84
- John Rowlands: Holbein. The paintings of Hans Holbein the Younger, Oxford: Phaidon, 1985, S. 62f, 131, Nr. 19
- Christian Geelhaar: Kunstmuseum Basel. Die Geschichte der Gemäldesammlung und eine Auswahl von 250 Meisterwerken, Basel: Verein der Freunde des Kunstmuseums Basel und Zürich: Eidolon, 1992, S. 24–25, Abb. 37, S. 58
- Oskar Bätschmann und Pascal Griener: Hans Holbein, Köln: DuMont, 1997, S. 49–53
- Was man selten ansieht: Rückseiten, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Basel, 26. Sept. 1998 – 10. Jan. 1999, bearb. von Bernd Wolfgang Lindemann (Ins Licht gerückt 4), Basel: Kunstmuseum, 1998, S. 28–31, Nr. 4
- Bernd Wolfgang Lindemann: Die Passionstafeln von Hans Holbein dem Jüngeren, in: ZAK 55, 1998, S. 219–226
- Stephanie Buck: Hans Holbein 1497/98–1543 (Meister der deutschen Kunst), Köln: Könemann, 1999, S. 38–41
- Painting on light. Drawings and stained glass in the age of Dürer and Holbein, Ausst.-Kat. The J. Paul Getty Museum, Los Angeles, 11. Juli – 24. Sept. 2000; The Saint Louis Art Museum, St. Louis, 4. Nov. 2000 – 7. Jan. 2001, mit Beiträgen von Barbara Butts und Lee Hendrix, Los Angeles: The J. Paul Getty Trust, 2000, S. 309, Abb. 99
- Gian Casper Bott: Kunstmuseum Basel (Museen der Schweiz), Genève: Stiftung BNP Paribas Schweiz und Zürich: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, 2004, S. 22–23, Nr. 20, Abb. S. 23 (Grabtragung)
- Jochen Sander: Hans Holbein d. J. Tafelmaler in Basel 1515–1532, München: Hirmer, 2005, S. 48f, 204–215, 433–435
- Hans Holbein d. J. – Die Jahre in Basel 1515–1532, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Basel, 1. Apr. – 2. Juli 2006, mit Beiträgen von Christian Müller und Stephan Kemperdick u. a., Hrsg. Kunstmuseum Basel, München: Prestel Verlag, 2006, S. 324–327, Nr. 104, Abb. S. 327
- Jeanne Nuechterlein: Translating Nature into Art. Holbein, the Reformation, and Renaissance rhetoric, The Pennsylvania State University Press, 2011, S. 42, 71, Abb. 22
- Archäologie des Heils. Das Christusbild im 15. und 16. Jahrhundert, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Basel, 10. Sept. 2016 – 8. Jan. 2017, mit Beiträgen von Bodo Brinkmann, Katharina Georgi und Andreas Rüfenacht, Lindenberg i. Allgäu: Kunstverlag Josef Fink, 2016, S. 91, 93–94, 113, 178, Abb. 92, 115 (Detail)
- Susan Foister: The German Paintings before 1800, London: National Gallery, 2024, S. 415, Nr. NG 1314, Abb. S. 415, Nr. 50